Zeitungsberichte
Mein ist die Rache, spricht der Herr
Westfälische Nachrichten Mo., 11.09.2017
Thriller von Klaus Roth
Skrupellos in Greven
Greven -
Ein Krimi ist es nicht, jedenfalls kein
klassischer. Schließlich weiß der Leser fast ab
der ersten Seite, wer der Bösewicht ist. Eher
ist es ein Thriller, angesiedelt im
beschaulichen Greven. Aber hinter der heilen
Fassade verbirgt sich eine unglaubliche
Schurkerei, an der ein skrupelloser
Unternehmer, korrupte Staatsanwälte, ein
feiger Sohn und ein Vergewaltigungsopfer,
das sich ziemlich merkwürdig verhält,
beteiligt sind.
Von Monika Gerharz
Klaus Roth alias Claude LeRouge hat sein viertes
Buch vorgelegt – nach einem historischen Roman
und zwei Greven-Krimis. Der pensionierte Lehrer
für Französisch und Geschichte hat das Schreiben
als Hobby entdeckt, und er kniet sich mit viel
Leidenschaft in seine Themen hinein. Sein jüngstes
Buch heißt „Mein ist die Rache, spricht der Herr”,
und dafür hat sich der Autor in Feinheiten des
Strafrechts und in die Geschichte der
Fremdenlegion vertieft. Trotzdem geht ihm das
Schreiben mittlerweile flott von der Hand. „Ein
Vierteljahr schreiben, dann das ganze noch einmal
überarbeiten”, beschreibt Roth, wie er vorgeht.
Und was erwartet nun den Leser? Nun, Roth macht
eine Art Gedanken-Experiment. Seine
Ausgangsüberlegung, eigentlich eine zynische:
„Jeder Mensch ist käuflich, es ist nur eine Frage
der Summe”, ist er sich sicher. Dieses Motiv spielt
er in seinem neuen Roman durch und verknüpft es
mit der Rache des Opfers der Millionenintrige zwei
Jahrzehnte nach der Tat. Das ist nicht
uninteressant, zumal LeRouges These von der
Käuflichkeit jedes Menschen dabei unvermutet
Risse bekommt. Allerdings bleiben die Charaktere
eher flach, manche Kehrtwende im Verhalten der
Protagonisten kann psychologisch nur mit viel
Fantasie nachvollzogen werden. Alles in allem –
eine leichte Bettlektüre.
Zum Thema
Claude LeRouge, „Mein ist die Rache, spricht der
Herr”, 176 Seiten, Paperback, 8,99 Euro. (Auch als
Hardcover und E-Book).